Depressionen

Depressionen – Aus schulmedizinischer Sicht

Depressionen – In meiner beruflichen Laufbahn habe ich mit sehr vielen Menschen gearbeitet, die an Depressionen Erkrankt sind. Es ist mir ein sehr großes Anliegen auch in meiner Praxis, Betroffenen bei der Bewältigung dieser Erkrankung zu helfen.

Meine Behandlung richtet sich in erster Linie an Menschen, die an einer Depression erkrankt sind und sich bereits in einem therapeutischen Setting (Psychotherapie und ggf. medikamentöse Behandlung) befinden und darüber hinaus eine ganzheitliche Unterstützung wünschen.

Eine Depression ist eine Erkrankung, welche mit der richtigen Unterstützung gut behandelt werden kann.

Mit den Informationen auf dieser Seite meiner Website, möchte ich Ihnen einen Überblick über diese Erkrankung, die Diagnostik  und die Behandlungsmöglichkeiten geben. Darüber hinaus gehe ich auf Depressionen aus Sicht der Chinesischen Medizin ein und wieso es sinnvoll sein kann, die Behandlung mit Hilfe der Chinesischen Medizin zu unterstützen.


Eine Behandlung mit Chinesischer Medizin kann eine bereits laufende Psychotherapie unterstützen und ergänzen, meiner Erfahrung nach nicht ersetzen.

Einfach nur 'schlecht drauf' oder depressiv?

Jeder von uns kennt Phasen in seinem Leben, in denen er sich deprimiert fühlt. Es sind Phasen in denen einzelne Teilbereiche des Lebens deprimierenderlebt werden. Umgangssprachlich wird der Begriff Depression oft gebraucht, um alltägliche Schwankungen unseres Befindens zu beschreiben. Doch eine klinische Depression ist etwas anderes als ein kurzes Stimmungstief. Es handelt sich bei einer Depression um eine Erkrankung. Eine Depression beeinträchtigt das seelische und körperliche Befinden der Betroffenen und wirkt sich auf viele Lebensbereiche aus. Auch Angehörige oder nahestehende Personen können die Krankheit nicht ausklammern.

Es ist nicht immer leicht eine Depression zu erkennen. Es kann schwierig sein, eine Depression von einer Trauer zu unterscheiden, wie sie zum Beispiel nach Verlust eines geliebten Menschen auftreten kann. Die Trauer ist eine physiologische (also ‘normale’) Reaktion auf einen Schicksalsschlag. Umgekehrt ist mir in der Praxis häufiger aufgefallen, dass gerade diese normalen Trauerreaktionen, als Depression interpretiert werden. Ein Unterschied zwischen Trauer und Depression kann sein, dass bei der Trauer das Selbstwertgefühl der Betroffenen erhalten bleibt,  sie haben einen Lebenswunsch und können sich auch freuen.

Den wenigsten Menschen fällt es leicht über ihr seelisches Empfinden zu sprechen und bestehende seelische Probleme richtig einzuordnen. Vielen depressiven Menschen fällt dies noch schwerer. Mit Depressionen gehen sehr häufig unbestimmte körperliche Beschwerden einher. Manche Betroffene glauben, dass ihre Beschwerden auf eine körperliche Erkrankung zurückzuführen sind. Ob es sich um eine Depression handelt oder eine körperliche Erkrankung der Grund für die Beschwerden ist, sollte in der Diagnostik geklärt werden.

Holen Sie sich Hilfe und Unterstützung!

Wenn Sie bei sich oder bei Familienangehörigen, die Vermutung haben, dass eine Depression vorliegen könnte, sprechen Sie es an und nehmen Sie Kontakt zu Ihrem Hausarzt auf. Dieser wird Ihnen einige Fragen stellen und sie ggf. an einen Facharzt für Psychotherapie oder an einen Psychologen überweisen.

 

Link zur Website des Düsseldorfer Bündnis gegen Depressionen (auch einen Selbsttest, wenn Sie nicht sicher sind):

-> http://depression-duesseldorf.de

Depression, eine der weltweit häufigsten Erkrankungen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass Depressionen im Jahr 2030 die höchste Krankenlast, vor Herz- und Kreislauferkrankungen in der Weltbevölkerung verursachen wird.

  • Jeder fünfte Mensch erkrankt in seinem Leben an einer Depression
  • Frauen sind in etwa doppelt so häufig betroffen als Männer
  • Etwa 50% der Betroffenen erkranken erstmalig vor dem 31. Lebensjahr

Es wird davon ausgegangen, dass zum aktuellen Zeitpunkt über 6 Millionen Menschen in Deutschland innerhalb eines Jahres von einer Depression betroffen sind. Doch ist dies eine Schätzung, da viele Betroffene keine fachliche Hilfe suchen. Scham und die Angst vor Stigmatisierung spielen häufig eine große Rolle dabei, sich keine Hilfe zu suchen. Viele Menschen fühlen sich für ihre Stimmung schuldig. Eine seelische (psychische) Erkrankung ist ebenso wie eine körperliche Erkrankung keine Frage von Schuld: Niemand würde sich schämen, wegen Rückenschmerzen eine Praxis aufzusuchen.

Was ist eine Depression?

Die Depression ist eine psychische Erkrankung und wird den affektiven Störungen
(Affekt: Gefühlsregung)
zugeordnet. Also eine Erkrankung, deren Merkmal vor allem eine klinisch bedeutsame Veränderung der Stimmungslage aufweist. Neben der veränderten Stimmungslage, treten in der Regel weitere Symtome auf.

Hauptsymptome einer Depression

  • gedrückte, depressive Stimmung
  • Interessenverlust und Freudlosigkeit
  • Antriebsmangel mit erhöhter Ermüdbarkeit. Oft fällt es depressiven Menschen schwer, die alltäglichen Aufgaben zu bewältigen

Nebensymptome, die auf eine Depression hindeuten können:

  • verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
  • reduziertes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen
  • Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit
  • übertriebene Zukunftsängste oder „Schwarzsehen“
  • Suizidgedanken oder -versuche, Selbstverletzungen
  • Schlafstörungen (Ein- und/ oder Durchschlafstörungen)
  •  Magendruck
  • Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme
  • Verstopfung oder Durchfall
  • Appetitstörungen: verminderter Appetit | gesteigerter Appetit
  • Kopfschmerz
  • Schmerzen entlang des Bewegungsapparates wie  Rückenschmerzen
  • Druckgefühl in Hals und Brust
  • Kloßgefühl im Hals („Globusgefühl“)
  • Atemnot
  • Störungen von Herz und Kreislauf, wie Herzrhythmusstörungen oder Herzrasen
  • Schwindelgefühle
  • Flimmern vor den Augen Sehstörungen
  • Muskelverspannungen, plötzlich einschießende Schmerzen
  • Verlust des sexuellen Interesses
  • Ausbleiben der Monatsblutung,
  • Impotenz, sexuelle Funktionsstörungen
  • Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen.

Eine Depression liegt vor, wenn mindestens zwei Haupt- und zwei Nebensymptome über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen vorliegen.

Ursachen und Risikofaktoren

Es gibt Einflüsse, welche die Entstehung von Depressionen verhindern oder begünstigen. Meist ist es das Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren die dazu führen, dass Menschen an einer Depression erkranken.

Hinweise aus Studien deuten darauf hin, dass stabile, vertrauensvolle persönliche Beziehungen und eine intakte Partnerschaft sowie eine sichere berufliche Anstellung vor einer Depression schützen können.

Zwei grundsätzliche Arten von Ursachen:

  • Genetisch bedingt:
    Wenn in der Familie depressive und manisch-depressive Erkrankungen bekannt sind, ist das Risiko selber daran zu erkranken höher.
  • Ursachen in der individuellen Lebensgeschichte, im persönliche Umfeld und in der Lebensführung

Depressionen treten häufiger auf bei:

  • früheren depressiven Zuständen
  • depressiven und manisch-depressiven Erkrankungen in der Familie
  • Suizidversuche in der eigenen Vorgeschichte oder Familie
  • körperlichen Erkrankungen, wie Herz-Kreislauf- Erkrankungen oder Krebserkrankungen
  • Alkohol-, Tabletten- oder Drogenabhängigkeit
  • schwerwiegenden Ereignissen wie Verlust einer geliebten
    Person, Beziehungskrise oder Arbeitslosigkeit
  • Vereinsamung und mangelnder sozialer Unterstützung.
 

Schweregrade

Bei Depressionen unterscheidet man drei Schweregrade:

  • leichte Depression
  • mittelgradige Depression
  • schwere Depression

Der Schweregrad hängt von der individuellen Anzahl der o.g. Haupt- und Nebensymptomen ab.

Die Einschätzung über den Schweregrad bestimmt Ihr Therapeut anhand der von Ihnen beschriebenen Situation.

Die Verläufe einer Depression

Die Depression ist eine Erkrankung die sich sehr unterschiedlich zeigen kann und meist in Phasen verläuft. Die Phasen in denen eine Depression verläuft nennt man depressive Episoden. Diese Episoden können im Laufe des Lebens einmalig oder wiederholt auftreten. Treten sie wiederholt auf, so nennt man diese Rezidiv bzw. rezidivierende Depression. Zwischen den einzelnen Episoden können Monate aber auch Jahre vergehen. Hält die depressive Symptomatik länger an (über zwei Jahre) ohne freie Intervalle, spricht man von einer Dysthymie. Diese Form wird von der Depression abgegrenzt und verläuft in der Regel mit abgeschwächter Symptomatik.

Eine Depression kann vollständig abklingen. Dann spricht man von einer Remission. Klingen die Symptome nicht vollständig ab, spricht man von einer unvollständigen Remission.

Verlauf depressiver Episoden
Bild-Quelle: Unipolare DepressionPatientenleitlinie zur S3-Leitlinie

Winterdepression – Saisonal bedingte Depression

Folgen die wiederkehrenden Episoden einem saisonalen Muster, wird die depressive Störung auch als saisonal bedingte Depression bezeichnet. Bei der sogenannten „Winterdepression“ treten depressive Symptome nur während der dunklen Jahreszeit, also im Herbst und Winter auf. Die Symptome gehen während des Frühjahrs wieder zurück.

Andere Erkrankungen ausschließen!

Wenn Anzeichen/ Symptome für eine Depression festgestellt wurden, muss es sich nicht zwangsläufig auch um eine Depression handeln. Symptome wie zum Beispiel Erschöpfung oder Schlafstörungen, können auch eine körperliche Erkrankung als Ursache haben. Als Beispiel führe ich hier die Schilddrüsenunterfunktion auf, die, wenn sie nicht erkannt oder nicht gut eingestellt ist, eine depressive Symptomatik hervorrufen kann. Von daher ist eine Diagnostik die sowohl die psychische Situation aber auch die körperliche Situation erfasst sehr wichtig. So sollte eine körperliche Untersuchung sowie Labordiagnostik am Anfang stehen.

Auch Medikamente, die Sie einnehmen, können Depressionen auslösen oder die Beschwerden verstärken. Von daher ist es für die Untersuchenden wichtig zu wissen, ob Sie Medikamente einnehmen und wenn ja, welche.

Behandlung von Depressionen in der Schulmedizin

In der Regel sind Depressionen gut zu behandeln. Es gibt mehrere Möglichkeiten die zur Verfügung stehen:

  • Psychotherapie

  • Medikamente gegen Depressionen

  • Kombination von Psychotherapie und Arzneimitteln

  • weitere Verfahren und Behandlungsansätze wie zum Beispiel Licht-, Wach-, Bewegungs- oder Ergotherapie sowie Künstlerische Therapien.

Mit den von mir eingesetzten Therapieverfahren, möchte ich die gängigen Behandlungsmöglichkeiten ergänzen. Dieser integrative Ansatz bietet die Möglichkeit, Ihnen auf dem Weg raus aus der Depression, hin in Richtung Genesung auf eine ganzheitliche Art und Weise zu helfen.

Um eine Behandlung möglichst effektiv zu gestalten, empfiehlt es sich, je nach individueller Situation, mehrere der Behandlungsmöglichkeiten zu nutzen. Aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich sagen, dass wenn Sie nur medikamentös behandelt werden und parallel auf Psychotherapie sowie ergänzende Verfahren verzichten, die Resultate einer Behandlung schlechter sind.

Sie haben Fragen zu den Möglichkeiten einer (unterstützenden) Behandlung?

Bei Fragen zu einer Behandlung in meiner Praxis, haben Sie hier die Möglichkeit mir eine Nachricht zu schreiben oder mich auch anzurufen.

Quellen:
– Unipolare Depression Patientenleitlinie zur S3-Leitlinie/Nationalen Versorgungsleitlinie

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